Lahr

Heute schon Radio gesehen?

Brigitte Gass
Lesezeit 4 Minuten
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12. Juni 2014

(Bild 1/2) Sie haben ein neues Marketinginstrument für Radio- und Fernsehstationen geschaffen: Der Gründer der IT-Werke in Lahr, Ulrich M. Kipper (links), und Marketingleiter Marcus Ernst. ©Ulrich Marx

"Heute schon Radio gesehen?" Mit dieser Frage kann Ulrich M. Kipper, Chef des Lahrer Unternehmens IT-Werke, seit November vergangenen Jahres verblüffen, denn der IT-Fachmann hat mit seinem 15-köpfigen Team eine Weltneuheit erschaffen: einen akustischen QR-Code. Das ist ein für das menschliche Ohr nicht hörbarer Ton, den man in Radio- oder Fernsehsendungen unterbringen kann und den jedes Smartphone dank der ebenfalls aus seinem Haus stammenden App entschlüsselt.

»Damit lassen sich jede Menge innovative Marketingideen
umsetzen, beispielsweise ein Gewinnspiel zur Hörerbindung, wie wir es mit Hitradio Ohr im vergangenen Dezember mit der Verlosungsaktion für Zirkuskarten gestaltet haben«, erklärt Marketingleiter Marcus Ernst. »Dank unseres QSounds kann Radio nun erstmals Bilder übermitteln. Das ist ein Quantensprung. Mit QSounds angereicherte Nachrichten können beispielsweise Bilder und Hintergründe zu einer Meldung liefern«, fügt Kipper noch hinzu und ist sich sicher, dass die jüngste Erfindung seines Teams um Entwicklungsleiter Stefan Ruck jede Menge Nachfrage finden wird.
Schon jetzt sind Kipper und seine Mitarbeiter gefragte Gesprächspartner bei großen Radio- und Fernsehstationen im In- und Ausland. Denn wer das Prinzip verstanden hat, bei dem springt das Kopfkino der Möglichkeiten, die die Erfindung der Lahrer Tüftler ermöglicht, sofort an.
Der akustische QR-Code ist übrigens die konsequente Weiterentwicklung der optischen QR-Variante, der kleinen pixeligen Quadrate, mit der die Lahrer IT-Fachleute Smartphones bereits seit einiger Zeit zum Geldbeutel oder zum Gutscheinheft werden ließen. So setzen beispielsweise zahlreiche Edeka-Märkte auf Kippers mobiles Zahlungssystem GO4Q. Und das funktioniert so: Der Betrag wird von der Supermarktkasse in einen QR-Code umgewandelt, der Kunde scannt diesen über die GO4Q-App mit seinem Fotohandy, und Kippers Software wickelt den Bezahlvorgang sicher und schnell ab.

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Doch das von Kipper im Jahr 2000 gegründete Unternehmen hat auch noch auf einem anderen Gebiet seit vielen Jahren die Nase vorn – bei der Biometrie. Sicheres Bezahlen per Fingerabdruck, Zugang zu Gebäuden oder die Arbeitszeiterfassung sind nur einige der vielen Einsatzmöglichkeiten.
Um in diesem Bereich erfolgreich zu sein brauche es, so Kipper, vor allem jede Menge Know-how in den Bereichen Programmierung und Datenschutz. »Zunächst muss ich die biometrischen Daten zuverlässig erfassen. Das geht am sichersten mit der Kombination aus Fingerabdruck und Fingervenen­scan«, erläutert Ulrich M. Kipper. Danach gilt es, die biometrischen von den anderen Daten, also von Name, Adresse und der Bankverbindung getrennt, aber absolut sicher kombinierbar in verschiedenen Datensätzen zu speichern. Und das unter strikter Einhaltung des Datenschutzes. »Unsere Lösung hat uns viele Jahre Entwicklungsarbeit gekostet«, resümiert Ulrich M. Kipper.
Zuletzt muss die Biometrieanwendung an das IT-System des Kunden angebunden werden. »Und zwar so, dass wir unser System kompatibel machen und möglichst wenig in das des Kunden eingreifen«, ergänzt Marcus Ernst.
Mit ihrer Erfahrung in Sachen Biometrie, Datenschutz und Schnittstellenanbindung sind die Lahrer wohl weltweit einmalig. Und deshalb hat Kippers Team jede Menge zu tun. Aktuell beispielsweise in den Niederlanden, wo die Kantinen großer Konzerne mit dem Fingerprint-Bezahlsystem der IT-Werke ausgestattet werden. Und auch in der Region, wo beispielsweise für das Baden-Badener Kaufhaus Wagener eine biometrische Kundenkarte mit Bezahlfunktion eingerichtet wurde. Die Referenzliste beinhaltet viele bekannte Unternehmen, die bereits auf das Know-how der Lahrer Biometrie-Experten vertrauen.

Und natürlich spinnen Ulrich M. Kipper und seine Entwickler, darunter sind auch regelmäßig Studenten der Hochschule Offenburg, die in der Lahrer Softwareschmiede ihre Bachelor- oder Masterarbeiten schreiben, die Themen schon weiter. »Derzeit denken wir über die Kombination von Biometrie und Smartphones sowie über mobile Einkaufsgutscheine nach«, verraten Ulrich M. Kipper und Marcus Ernst.

Stichwort

IT-Werke e.K.

Chef: Ulrich M. Kipper
Geschäftsbereich: Biometrie, mobile Bezahlsysteme, optische und akustische QR-Codes
Standort: Lahr
Mitarbeiter: 15
Gründungsjahr: 2000

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