Wirtschaft
Sechs Interessenten für »Sans-Soucis«-Hersteller
Tobias Symanski
06. August 2009
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Der Insolvenzverwalter des finanziell angeschlagenen Baden-Badener Kosmetikunternehmens Fribad, Andreas Fischer, drückt auf die Kostenbremse. Mit Zustimmung des Betriebsrates gehen 19 Mitarbeiter in Kurzarbeit. Die betroffenen Beschäftigten aus den Bereichen Logistik und Kommissionierung werden vollständig freigestellt, erhalten neben dem Kurzarbeitergeld der Arbeitsagentur zusätzlich eine betriebliche Aufstockung. Die Maßnahme dauert maximal 17 Monate, werden sie vor Ablauf der Frist nicht mehr in den Betrieb zurückgeholt, wechseln die Mitarbeiter in eine Transfergesellschaft.
Laut Insolvenzverwalter arbeiten die verbleibenden 200 Mitarbeiter normal weiter, auch weil sich der Markt für Fribad wieder zu beleben scheint. »Die Zahlen für Juli sind erfreulicherweise über dem Plan«, sagte Fischer gestern in Baden-Baden.
Sonderaufträge des japanischen Großkunden Miki Corporation helfen Fribad finanziell durch die laufende Insolvenz. »Die Liquidität reicht, um das gesamte Jahr 2009 gestalten zu können, und im kommenden Jahr sieht es ebenfalls gut aus.« Mittlerweile hat die Fribad-Gruppe, deren Flagschiff die Kosmetikmarke Sans Soucis ist, auch die Probleme mit der selbst in die Insolvenz geratenen Kaufhauskette Karstadt beigelegt – der Zahlungsstopp des Essener Konzerns ist aufgehoben.
»Wir haben Fribad nun so aufgestellt, dass ein Investor das Unternehmen ohne weitere Veränderungen übernehmen kann«, sagte Andreas Fischer. 89 potenzielle Interessenten wurden von ihm kontaktiert, mit rund sechs Kandidaten wird Mitte August die zweite Verkaufsrunde eingeläutet. Sie stammen entweder aus dem Lager der Finanzinvestoren oder aus dem Bereich Kosmetikindustrie.
<b>Insolvenz verschleppt</b>
Fribad hatte im Mai 2009 Insolvenz angemeldet – rund ein Jahr nachdem die damalige Eigentümerin Maria Augustin das verlustreiche Unternehmen offiziell an die lettische Kolonna Group der Unternehmerin Ieva Plaude verkauft hatte.
Plaude verkündete eine blumige Expansionsstrategie von der jedoch wenig übrig blieb. Nun müssen Plaude und ihr Ehemann Jürgen Röhlinger – er trat ebenfalls als Gesellschafter auf – laut Insolvenzverwalter Andreas Fischer mit rechtlichen Schritten rechnen. Beide stehen in Verdacht, die Insolvenz verschleppt zu haben. Zudem hat sich mittlerweile herausgestellt, dass Plaude formaljuristisch nicht die Eigentümerin von Fribad ist.
Der Insolvenzverwalter des finanziell angeschlagenen Baden-Badener Kosmetikunternehmens Fribad, Andreas Fischer, drückt auf die Kostenbremse. Mit Zustimmung des Betriebsrates gehen 19 Mitarbeiter in Kurzarbeit. Die betroffenen Beschäftigten aus den Bereichen Logistik und Kommissionierung werden vollständig freigestellt, erhalten neben dem Kurzarbeitergeld der Arbeitsagentur zusätzlich eine betriebliche Aufstockung. Die Maßnahme dauert maximal 17 Monate, werden sie vor Ablauf der Frist nicht mehr in den Betrieb zurückgeholt, wechseln die Mitarbeiter in eine Transfergesellschaft.
Laut Insolvenzverwalter arbeiten die verbleibenden 200 Mitarbeiter normal weiter, auch weil sich der Markt für Fribad wieder zu beleben scheint. »Die Zahlen für Juli sind erfreulicherweise über dem Plan«, sagte Fischer gestern in Baden-Baden.
Sonderaufträge des japanischen Großkunden Miki Corporation helfen Fribad finanziell durch die laufende Insolvenz. »Die Liquidität reicht, um das gesamte Jahr 2009 gestalten zu können, und im kommenden Jahr sieht es ebenfalls gut aus.« Mittlerweile hat die Fribad-Gruppe, deren Flagschiff die Kosmetikmarke Sans Soucis ist, auch die Probleme mit der selbst in die Insolvenz geratenen Kaufhauskette Karstadt beigelegt – der Zahlungsstopp des Essener Konzerns ist aufgehoben.
»Wir haben Fribad nun so aufgestellt, dass ein Investor das Unternehmen ohne weitere Veränderungen übernehmen kann«, sagte Andreas Fischer. 89 potenzielle Interessenten wurden von ihm kontaktiert, mit rund sechs Kandidaten wird Mitte August die zweite Verkaufsrunde eingeläutet. Sie stammen entweder aus dem Lager der Finanzinvestoren oder aus dem Bereich Kosmetikindustrie.
<b>Insolvenz verschleppt</b>
Fribad hatte im Mai 2009 Insolvenz angemeldet – rund ein Jahr nachdem die damalige Eigentümerin Maria Augustin das verlustreiche Unternehmen offiziell an die lettische Kolonna Group der Unternehmerin Ieva Plaude verkauft hatte.
Plaude verkündete eine blumige Expansionsstrategie von der jedoch wenig übrig blieb. Nun müssen Plaude und ihr Ehemann Jürgen Röhlinger – er trat ebenfalls als Gesellschafter auf – laut Insolvenzverwalter Andreas Fischer mit rechtlichen Schritten rechnen. Beide stehen in Verdacht, die Insolvenz verschleppt zu haben. Zudem hat sich mittlerweile herausgestellt, dass Plaude formaljuristisch nicht die Eigentümerin von Fribad ist.