Bilanz 2016

Versicherungsgruppe BGV kann Geschäft ausbauen

Tobias Symanski
Lesezeit 3 Minuten
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30. Mai 2017

Präsentierte gestern die Zahlen des Geschäftsjahres 2016: Heinz Ohnmacht, der Vorstandsvorsitzende des Badischen Gemeinde-Versicherungs-Verbandes in Karlsruhe. ©BGV

Der allgemeine Digitalisierungstrend verändert das Geschäft der As­se­ku­ranzen. Auch die Badischen Versicherungen wollen immer weniger Papier auf dem Schreibtisch haben, bauen aber trotzdem ihre regionale Präsenz in der Fläche aus.

Der Badische Gemeinde-Versicherungs-Verband (BGV) hat im vergangenen Jahr weiter zugelegt. Wie die Unternehmensgruppe BGV/Badische Versicherungen am Dienstag in Karlsruhe mitteilten, konnte der Konzern seine Beitragseinnahmen erneut steigern. Sie legten um rund vier Prozent gegenüber 2015 auf gut 328 Millionen Euro zu. Trotz höherer Schadens­aufwendungen blieb unter dem Strich ein Gewinn in Höhe von 9,4 Millionen Euro übrig, 15 Prozent mehr als ein Jahr zuvor.

»Die Starkregen-Ereignisse im vergangenen Jahr haben uns zwar in Atem gehalten«, sagte der Vorstandsvorsitzende des BGV, Heinz Ohnmacht. Es seien 2016 aber keine besonderen Großschäden zu verzeichnen gewesen. In Summe hatte Sturmtief »Elvira« beim Karlsruher Versicherer mit 2,6 Millionen Euro Elementarschäden zu Buche geschlagen.

Rekord-Rückerstattungen

Im Vergleich zu 2015 wandten die Badischen Versicherungen insgesamt 221 Millionen Euro zur Regulierung von Schäden auf, eine Steigerung von fast 15 Prozent. Ein Grund: Von der Rückversicherung flossen deutlich weniger Beiträge an den BGV zurück. Denn die meisten Schadensfälle seien für den BGV innerhalb des Selbstbehaltes gelegen.

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Für die Versicherten der Karlsruher Gruppe sieht es indes besser aus. Laut Ohnmacht fließen in diesem Jahr 6,9 Millionen Euro an Rückerstattungen an die Kunden. Ein neuer Rekord. Bei der allgemeinen Unfallversicherung sind zehn Prozent und bei der verbundenen Hausratversicherung 15 Prozent Beitragsrückflüsse eingeplant.

Wie in vielen Branchen macht sich beim BGV auch der zunehmende Digitalisierungstrend bemerkbar. Er sorge dafür, dass heute noch existierende Bereiche in fünf Jahren ganz anders aussehen würden, sagte Ohnmacht. Das Unternehmen will dabei Stück für Stück vom Papier wegkommen und rüstet alle seine Mitarbeiter mit mobilen Endgeräten aus.

Das Automatisieren von Geschäftsvorfällen bleibe jedoch nicht ohne Auswirkungen auf die Belegschaft. Nachdem das Unternehmen in den vergangenen Jahren stetig Personal aufgebaut hatte, wird es in der  kommenden Zeit eine rückläufige Tendenz geben. In vier bis fünf Jahren werde der Versicherer wohl 50 bis 60 Arbeitsplätze weniger zu bieten haben als heute, sagte der Versicherungschef. Derzeit beschäftigt das Unternehmen rund 760 Menschen. Ohnmacht: »Wir sind heute schon relativ schlank aufgestellt. Es wird also keine Hauruck-Aktionen geben.« Personalreduzierungen sollen über die natürliche Fluktuation oder Altersteilzeit erfolgen.

»Weiter lokalisieren«

Und obwohl immer mehr Geschäft im Internet abgewickelt wird, will der Versicherer im August eine neue Geschäftsstelle in Rastatt eröffnen. Ohnmacht: »Es ist sehr wahrscheinlich, dass wir weiter lokalisieren und in die Fläche gehen werden. Wir wollen den Außendienst stärken.«

Stichwort

BGV / Badische Versicherungen

Der Badische Gemeinde-Versicherungs-Verband (BGV) wurde im Jahr 1923 von acht badischen Gemeinden – darunter befand sich auch Kehl – aus der Taufe gehoben. Aus seiner Geschichte heraus rührt auch die dominante Marktstellung als Versicherer von Kommunen. Unter dem Dach BGV/Badische Versicherungen werden annähernd 100 Prozent der Risiken aller badischen Kommunen und deren Unternehmen abgesichert, aber auch Privatpersonen versichert der Karsruher Konzern. Der BGV betreibt unter anderem eine Niederlassung in Offenburg und beschäftigt derzeit mehr als 760 Menschen. tas

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