Kultur

Neues Album: Max Mutzke zu Gast bei Hitradio Ohr

Jutta Hagedorn
Lesezeit 4 Minuten
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23. Juni 2015

Max Mutzke ist derzeit auf Promo-Tour für sein neues Album »Max«. Am Dienstag machte er Station bei Hitradio Ohr, um seine erste »autobiografische« Platte vorzustellen. Für ihn ein Ausbruch aus dem Musikkorsett des Mainstreams.

Offenburg. Max Mutzke ist ein freundlicher Mensch, unkompliziert und – eine Plaudertasche. Sagt er selber von sich. Und so war es auch nicht schwierig, ihn zum Erzählen zu bringen. Über Stefan Raab, seine Gefühle bezüglich Heimat, seine Musik und selbstverständlich über sein neues Album, das schlichtweg »Max« heißt. Was nicht von »maximal« abgeleitet sei, sondern eben von seinem Namen. Dieses Album sei er, auch deshalb der Name.

Vier Jahre habe er daran gesessen, sagt Mutzke. Und habe bald »keinen Bock« mehr gehabt. Denn wenn man im »Mainstream« unterwegs sei, grüble man ständig darüber nach, »sind auch alle Parameter erfüllt?« Aber wenn man so denke, sollte man keine Musik machen.

Und so habe er sich dem Jazz zugewandt, das Album selbst produziert. Jazz sei für ihn keine Unbekannte, damit sei er genauso aufgewachsen wie mit Soul, Funk oder R&B. Womit er nicht gerechnet hatte, war der große Erfolg. Rund 200 Konzerte habe er gegeben, mit unterschiedlichen Besetzungen, mit Klaus Doldinger ebenso wie mit einer R&B-Band in Dresden, mit der SWR-Bigband oder bei einem Klassikfest.

Aber irgendwie hatte er trotz der vielen Einladungen und trotz des vielen Lobes das Gefühl, seine Identität verloren zu haben. »Du spürst, du musst was anderes machen«, sagt er im Gespräch. »Max« sei nun seine »Identität«, sein »autobiografischstes Werk«, sonst sei er ja recht sparsam mit Informationen über seine Familie, sagt Mutzke. »Max« habe keinen »roten Faden«, es sei aber »voller Energie, Dynamik und facettenreich«.

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Der Titel des Liedes »Laut« sei eine Metapher für viele Dinge, sagt Mutzke. Er halte die Heimat hoch, sei sehr verwurzelt in seinem Heimatort im Südschwarzwald, aber »man muss auch mal raus«, sagt der Freund von Stefan Strumbel und Tim Melzer. Auch aus einem Musikkorsett. Überall lebe man nur nach Normen, »da darf man auch mal ausbrechen. Dann wird’s bunter«. Allerdings nur, wenn es andere weder gefährde noch irgendwie verletze, fügt er ausdrücklich hinzu.

»Welt hinter Glas« habe er gerade in Kleve vorgestellt – und das ohne groß vorher zu proben, sagt er lachend. Dieses Stück sei als Auskopplung gewählt worden, weil es sich fürs Radio gut eigne. Man überlege immer sehr genau, welche Nummer fürs Radio passe. Und es sei ein schöner Text, der »nichts will«, meint Mutzke. Man könne in Erinnerungen schwelgen, wie etwa an die Reise ans Mittelmeer, alles erscheine endlos – Freiheit.

Das Verhältnis zu Stefan Raab 
Sein Verhältnis zu Stefan Raab war ein sehr enges, »Raab­ ist die Wurzel meiner Arbeit«, sagt Mutzke. Musik sei ihm schon immer wichtig gewesen, allein schon durch seine Eltern, die ihn von klein auf zu Konzerten mitgenommen hätten, Musik gemacht habe er aber auch schon vor Raab. Nur sei er durch ihn eben an die Öffentlichkeit gekommen. Und deswegen habe ihn Raabs Abschied vom Fernsehen schon sehr getroffen. Er sei dann auch zur letzten Sendung gegangen: »Ich musste sie alle noch einmal sehen.« Dabei ist die Vorgeschichte schon etwas kurios, denn Mutzke hat nach eigenem Bekunden eine ziemliche Aversion gegen jede Art von Casting-Shows. Und so sei er dmalas auch nur durch einen Trick eines Freundes zu Raab gekommen.

Der Grand Prix, sagt Mutzke, war Segen und Fluch. Denn es habe viele Jahre gebraucht, um das »abzuschütteln«. Und es sei auch nicht so einfach gewesen, nachher wieder auf dem Boden der Realität zu landen. Sein Erfolg ist ihm jedoch nicht zu Kopf gestiegen. »Man muss zu allen nett sein«, sei sein Credo. Man dürfe nie Unterschiede machen, so werde man auch dann akzeptiert, wenn man nicht immer präsent sei, betont er nachdrücklich.

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