Oberkirch

Burgbühne: Garant für Theaterspaß

Johanna Graupe
Lesezeit 3 Minuten
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03. Juli 2015
Großes Vergnügen im Garten des »freche hus«: Die Burgbühne gibt derzeit den »zerbrochenen Krug«

Großes Vergnügen im Garten des »freche hus«: Die Burgbühne gibt derzeit den »zerbrochenen Krug« ©Katharina Reich

Großer Theaterspaß und Satire zugleich: Im Theaterklassiker »Der zerbrochene Krug« wird die nicht  recht-, sondern macht- sprechende Obrigkeit nach und nach witzig und drastisch demontiert. Die Burgbühne Oberkirch führt derzeit den Kleist-Klassiker auf.

Hier tuscheln die Mägde im Hintergrund – die herrlich resolute Tine Biehlman als Alte Grete und das lieblich verschüchterte Gretchen (Justine Haupt/Marina Haupt), da schnarcht der  Bedienstete (ausdrucksstark: Paul Vollmer/Jürgen Wurth) seinen Rausch aus und ist einer Liebelei  nicht abgeneigt. Vorn auf der Bank barmt Eve (schöne Entwicklung vom Mädchen zur Frau: Paula  Weller), die nicht sprechen darf, weil sie um das Leben ihres Liebsten fürchtet.

Ein paar Meter weiter  wütet eben dieser Ruprecht (energisch und liebevoll: Georg Tschernikow) mit seinem aufgeregten  Vater (Thomas Wiegert), der sein Vögelchen mit in den Gerichtssaal gebracht hat, still vor sich hin.  Dazwischen Ute Söllner als Marthe Rull, die in ungemein beharrlicher und leidenschaftlicher  Ausführlichkeit beschreibt, was der Krug für sie als Gegenstand und für die Ehre ihrer Tochter  bedeutet.

Von Lüge zu Lüge

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Und Sepp Busam als Richter Adam lebt sich so ungeniert aus im Zurechtbiegen der  Wahrheit, Finden von fremden Sündenböcken für eigene Fehler, Jonglieren mit Rechtsgrundsätzen,  unverfrorenen Drohungen und freundlicher Gastfreundschaft (die anderswo Bestechung hieße), dass nicht nur Gerichtsrat Walter (souverän und edel: Stefan Hellrung) den Kopf schüttelt.

Am Pult  Schreiber Licht (Paraderolle für Arthur Hilberer), alert, schadenfreudig und karrieregeil sieht man ihn förmlich sich die Hände reiben, während sich Adam von Lüge zu Lüge hangelt.

Frau Brigitte  (wunderbare Figur aus einer anderen Zeit: Ulrike Kliewer-Mayer/Sigrid Schweiker) bringt schließlich Licht  ins Dunkel, auch wenn sie das Unrecht zunächst als Teufelswerk hinnimmt.  Regisseurin Cornelia Bitsch fügte in das Kleistsche Stück weiteres dörfliches Kolorit ein: die überkandidelte Schneiderfamilie (Bernd  Riegelsberger, Astrid Schöttler, Ramona Zimmer und Jana  Hildenbrand), die überaus abergläubische Bürgerin von Huisum (herrlich: Anne Mann) und den  betrogenen Lieferanten (Horst Graupe) – es gelang ihr eine dichte, sehenswerte Inszenierung.

Eine Herausforderung für das Ensemble war sicherlich Kleists Sprache – auch in einer uns  angeglichenen Sprache nicht leicht zu lernen – mit großer Spielfreude agiert das Ensemble, bravourös  auch, wie sich die jungen Schauspieler auf der »großen« Bühne schlagen – viele Feinheiten,  Anspielungen in der Regie, dazu Leichtigkeit, ohne zu moralisieren.

Stichwort

Die Termine

Die nächsten Aufführungen sind am 3., 4., 10., 11., 17., 18., 24. Und 25. Juli, jeweils um 20 Uhr, am 5., 15., 19. und 26. 7. um 19 Uhr, am 12. Juli ist Tag des Theaters (Beginn 13 Uhr), die Aufführung an diesem Tag ist um 17 Uhr, jeweils im Garten des »freche hus«. Bei schlechtem Wetter wird  im Haus gespielt (Block B).
Kartenvorverkauf beim Bürgerbüro der Stadt Oberkirch unter • 07802/82700 und in den Geschäftsstellen der Mittelbadischen Presse.

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