Geothermie: Auch im Elsass sind Bohrungen geplant
Die geplanten Geothermie-Probebohrungen in Neuried-Altenheim waren am Montagabend Thema im Technikausschuss: CDU-Stadtrat Richard Schüler wünscht sich Informationen über geplante Bohrungen auf französischer Seite.
»Ist der Verwaltung bewusst, dass auch auf elsässischer Seite Geothermiebohrungen geplant sind?«, fragte Richard Schüler, Sprecher der CDU-Fraktion im Kehler Gemeinderat und Ortsvorsteher von Goldscheuer, in der öffentlichen Sitzung des Technikausschusses am Montagabend. Er habe davon bei einem Besuch im Elsass erfahren und wünsche sich mehr Informationen darüber.
Von den geplanten Bohrungen in Neuried (wir berichteten) seien vor allem die südlichen Kehler Ortsteile betroffen. Wenn in Straßburg gebohrt werde, beträfe das jedoch ganz Kehl, so Schüler. »Das macht die Sache nicht einfacher«, sagte der CDU-Stadtrat im Hinblick auf die geplante Info-Veranstaltung zur Geothermie, die in der Sitzung des Technikausschusses auf der Tagesordnung stand.
»Von Bohrungen auf Straßburger Seite weiß ich nichts«, sagte Baubürgermeister Harald Krapp, der die Sitzung in Vertretung von OB Günther Petry leitete. Gleichwohl seien im Arbeitskreis Umwelt, in dem sich Vertreter der Städte Kehl und Straßburg austauschen, entsprechende Projekte benannt worden, so Krapp.
Claus-Dieter Seufert, Sprecher der Freien Wähler im Gemeinderat, konnte nähere Informationen aus seiner Tätigkeit im Ständigen Sekretariat für die Prävention von Industrieverschmutzungen in Straßburg (SPPPI) beitragen. Die Stadt Kehl ist Mitglied in der französischen Umweltorganisation, Seufert ist dort Vorsitzender für den Bereich rheinüberschreitende Arbeit.
Fünf Projekte geplant
»Zwischen Straßburg und Colmar sind fünf Projekte in fester Planung«, berichtete Seufert. Es würden jedoch noch keine genauen Termine oder Genehmigungen vorliegen. Die Standorte seien wie Perlen auf einer Kette aufgereiht, von Illkirch-Graffenstaden bis Colmar. »Ein Standort ist wohl spiegelbildlich gegenüber vom Ort der geplanten Bohrungen in Altenheim«, so der Stadtrat. Von den Bohrungen in Landau wisse man, dass die Auswirkungen 20 Kilometer weit nachweisbar sind. Man habe die Kollegen aus Straßburg zur Infoveranstaltung in der Stadthalle (siehe Stichwort) eingeladen, berichtete Baubürgermeister Krapp. »Wir werden versuchen, bis dahin noch mehr Informationen aus Straßburg zu bekommen.«
Stichwort: Infoabend
Die Gelegenheit, sich über das Thema Geothermie zu informieren, haben Bürger am Donnerstag, 10. April, um 19 Uhr in der Kehler Stadthalle. Folgende Referenten haben laut Stadtverwaltung zugesagt: Vertreter vom Landesbergamt, das Bohrungen genehmigt, Vertreter einer Firma, die Geothermiebohrungen plant, ein Versicherungsexperte, Vertreter aus der Forschung sowie von Bürgerinitiativen aus Landau und Steinweiler. Moderiert wird die Veranstaltung von Kay-Uwe Martens, Professor an der Kehler Hochschule.
Im Foyer der Stadthalle soll es zudem Infostände rund um die Geothermie geben.