Wassergebühren steigen in Willstätt zum 1. Januar
Auf die Willstätter Haushalte kommt 2016 eine Erhöhung der Wassergebühren zu: 1,26 Euro soll der Kubikmeter dann kosten – 13 Cent mehr als bisher. Das entspricht einer Steigerung von rund zwölf Prozent.
Der Willstätter Gemeinderat billigte am Dienstag die Gebühren-Neukalkulation sowie auch die Neufassung der Wasserversorgungssatzung mit Wirkung zum 1. Januar 2016. Künftig kostet der Kubikmeter Wasser 1,26 Euro.
Der Eigenbetrieb Wasserversorgung soll künftig eine Konzessionsabgabe entrichten. Ziel ist, die angespannte Situation der Gemeindefinanzen zu verbessern: Die Verwaltung rechnet damit, dass durch die Einführung der Konzessionsabgabe sowie die damit verbundene Gewinnabführung an den Kernhaushalt jährlich 100 000 Euro abgeführt werden können.
Rechnungsamtsleiter Philip Kaufmann erklärte, Willstätt habe bislang einen der niedrigsten Wasserpreise im Ortenaukreis. Man liege weit unter dem Schnitt sowohl des Landkreises als auch des Landes Baden-Württemberg. »Auch mit der Erhöhung sind wir nach wie vor günstig«, betonte der Kämmerer.
Seit acht Jahren, hieß es in der Beschlussvorlage für das Gremium, sei der Wasserpreis in Willstätt unverändert geblieben. Zwischenzeitlich seien aber etwa die Personalkosten um zehn Prozent angestiegen. Hinzu komme die Erhöhung des Wasserentnahmeentgelts durch das Land Baden-Württtemberg, die mit einem Aufschlag von drei Cent pro Kubikmeter geförderter Wassermenge ab 2015 und weiteren zwei Cent ab 2019 ebenfalls zur Kostensteigerung beitrage.
Im Rahmen der Haushaltsvorberatungen im Verwaltungs- und Finanzausschuss sowie in der Ortsvorsteher- und Fraktionsvorsitzenden-Besprechung hatte sich gezeigt, dass sowohl Gebührenerhöhung als auch Konzessionsabgabe einstimmig mitgetragen würden. Umso überraschter zeigte sich Reinhard Jockers (CDU), dass Amalia Lindt-Herrmann (FW) die Gebührenerhöhung kritisierte (und später als einzige Rätin dagegen stimmte). Sie verwies auf Erhöhungen, die im Bereich Abwasser auf die Bürger zukommen. »Wir müssen sehen, wie wir irgendwie die Einnahmenseite stärken«, entgegnete Tobias Fahrner (CDU). Andere wie Elvira Walter-Schmidt (WAL) und Dieter Vögele (SPD) meinten, der Vorgang sei nur demokratisch und es sei legitim, auch unabhängig von Ausschüssen seine Meinung im Gemeinderat zu sagen.
Bürgermeister Marco Steffens bat darum, die Bereiche Wasser und Abwasser nicht zu verquicken, weil man es mit unterschiedlichen Sachlagen zu tun habe. Er sprach sich deutlich für die Gebührenerhöhung aus: »So lange wir im Durchschnitt liegen, ist das durchaus ein probates Mittel.«