Offenburg

Theater-AG der Kaufmännischen überzeugte mit Molière-Stück

Jutta Collmann
Lesezeit 3 Minuten
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19. November 2015
Die Theater-AG der Kaufmännischen Schulen führte in überzeugender Weise Molières Komödie »Der Bürger als Edelmann« auf. Das Bild zeigt, wie der Titelheld Herr Jourdain den Heiratsantrag Cléonts ablehnt.

Die Theater-AG der Kaufmännischen Schulen führte in überzeugender Weise Molières Komödie »Der Bürger als Edelmann« auf. Das Bild zeigt, wie der Titelheld Herr Jourdain den Heiratsantrag Cléonts ablehnt. ©Schule

In prächtigen Kostümen haben die jungen Darsteller der Theater-AG der Kaufmännischen Schulen Offenburg Molières beliebte Komödie »Der Bürger als Edelmann« aufgeführt. Die gelungene Inszenierung war auch das Abschiedsstück für den langjährigen Theaterleiter der Schule, Hans Roth.

Einen Klassiker hatte sich dieses Jahr die Theater-AG der Kaufmännischen Schulen Offenburg vorgenommen. Ihr Leiter, Theater- und Deutschlehrer Hans Roth, hatte Molières Charakterkomödie vorgeschlagen und die Schüler studierten das variantenreiche Stück begeistert ein, mit dem Schwerpunkt ihrer konzentrierten Probenarbeit in den Herbstferien.

Sehr gelungen war die Aufführung an zwei aufeinanderfolgenden Tagen vor zahlreichem Publikum. Den Darstellern in prächtigen Kostümen der gesellschaftlichen Epoche des 17. Jahrhunderts gelang es überzeugend, sich in die Personen und Konflikte des Werkes hineinzuversetzen  und die heiteren, aber auch nachdenklichen Passagen des Stücks zu erarbeiten und in Szene zu setzen.

Reich, aber einfältig
Herr Jourdain (Jaqueline Schubert), der Titelheld der Komödie, ein wohlhabender, aber ziemlich einfältiger Pariser Tuchhändler möchte gerne in den Adelsstand aufsteigen. In den ersten beiden Akten nimmt sich der neureiche Bourgeois verschiedene Lehrer, die ihm  Musik (Sophie Wadenpohl), Tanz (Jonas Gehring), Fechten (Marc Wörner) und Philosophie (Gökmen Uktubas) beibringen sollen.

Erst im dritten Akt erscheint seine Familie: Frau Jourdain (Lea Österle), die, von der Dienerin Nicole (Noemie Rottenecker) nach Kräften unterstützt, ihre Tochter Lucile (Sophie Wadenpohl) mit dem braven Bürgersohn Cléonte (Noah Rottenecker) verheiraten will.
Für Jourdain kommt aber nur ein Adeliger, und zwar in der Art des »befreundeten« Grafen Dorante (Erdogal Kartal) in Frage. Dieser pumpt ihn ständig an und gibt sich zum Schein dazu her, als Liebesbote und Mittler der von Jourdain verehrten Marquise Dorimène zu spielen. Aber in Wirklichkeit betreibt er mit den kostbaren Geschenken Jourdains seine eigene Sache.

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Cléonte erreicht durch den listigen Plan seines Dieners Covielle (Philipp Panter) schließlich sein Ziel, indem er als Sohn des Großtürken verkleidet, Jourdain um die Hand seiner Tochter bittet und ihn in einer angeblichen Zeremonie den Titel eines türkischen Adligen, »Mamamouchi«, verleiht. Zum Schluss wird eine doppelte Hochzeit gefeiert, denn auch das Dienstmädchen Nicole hat den passenden Ehemann, den Diener Cléontes, gefunden.

Die Aufführung zeigte die Spielfreude der jungen Darstellerinnen und Darsteller, die die langen Texte gut beherrschten und sich konzentriert und ausdrucksstark in den prachtvollen Kostümen auf der Bühne bewegten. Eingestimmt wurden die Zuschauer durch die zeitgenössische Musik von Jean-Baptiste Lully, der die Musik zu dieser Komödie komponiert hat. Musiklehrer Johannes Schmerbeck spielte einfühlsam mit einem Schüler-Lehrer-Ensemble die Ouvertüre und ein Menuett.

29 Werke inszeniert
Diese Inszenierung war ein weiterer Höhepunkt und zugleich Finale für Theaterlehrer Hans Roth. Über 30 Jahre, von 1984 bis 2015, leitet er die Theater-AG der Kaufmännischen Schulen und inszenierte in diesem Zeitraum 29 Werke von Klassikern der Weltliteratur bis zu Stücken der Moderne. Durch seine Begeisterung und sein Engagement stand eine große Zahl von theaterbegeisterten Schülern im Scheinwerferlicht und sammelte Bühnenerfahrung.
Schulleiter Thomas Rahner dankte Hans Roth für diese außergewöhnliche Leistung. Gerade die Theaterarbeit an kaufmännischen Schulen sei eine Rarität.

Er betonte den Bildungsaspekt dieser pädagogischen Arbeit und gab der Hoffnung Ausdruck, dass diese Tradition, die 1958 an der Schule begonnen habe, auch nach der Ära Roth an den Kaufmännischen Schulen weitergeführt werden solle.

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