Am ersten Oktober-Wochenende

Laienspielgruppe Dundenheim: »Robin Hood« mit lustigen Passagen

27. September 2019
Haben sich gern – Robin Hood (Mathias Walter) und Maid Marian (Xenia Liebherr-Eckenfels). © Klaus Krüger

Die Geschichte kennt jeder – als König Richard in den Krieg zieht, muss sein Volk darben. Prinz John dreht an der Steuerschraube. Da kommt Robin Hood auf die Idee, Geld und Besitztümer den reichen zu rauben und den Armen zu geben – als ausgleichende Gerechtigkeit. Das passt natürlich Prinz John und seinem Sheriff gar nicht.

Stark bearbeitet

Spannend wird aber in Dundenheim die Frage, was die Laienspielgruppe draus macht. Regisseur Bernhard Wolff hat das Stück stark bearbeitet, wie er sagt – und mit lustigen Szenen und Anekdoten seinen Stepel aufgedrückt. Besonderes Gewicht legt er auf die Sprache der Darsteller. Die muss sitzen. Nicht runternudeln ist angesagt, sondern der Sprache das Gewicht verleihen und die Ausdrucksstärke, die ihr gebührt: Mal laut, mal leise, meist melodisch. Ein wunderbares Gestaltungselement, findet er.

Die Erwachsenen-Abteilung ist eine verschworene Gruppe geworden, wie Birgit Hügel berichtet, die stellvertretende Vorsitzende. Stücke wie Der kleine Lord oder Die Schöne und das Biest haben sie zusammengeschweißt. Xenia Liebherr-Eckenfels (Maid Marian) und Mathias Walter (Robin Hood) betonen, wie viel Spaß es macht, neue Rollen zu erobern; und wie viel man dabei lernt.

Auch die anderen Abteilungen – von Musik über Maske bis zur Organisation – sind gleich geblieben: nur bei der Bühnengestaltung hat sich etwas geändert: Hier ist seit Kurzem Lena Henke verantwortlich (18). »Sie hat die Bühne im Griff«, sagt Vorsitzender David Stocker. Das Bedürfnis, sich einzubringen, scheint groß zu sein – so arbeitet Stefanie Bau bei der Organisation mit, obwohl sie derzeit von ihrer jungen Tochter sehr in Anspruch genommen wird. 

Bernhard Wolf wiederum müsste sich eigentlich auf das Kinderstück konzentrieren, das Anfang Januar zur Aufführung gelangt (Ronja Räubertochter) – als Abschluss des Jubiläumsjahrs. Normalerweise müsste er jetzt anfangen zu proben, doch das geht halt nicht.

Dabei ist die Arbeit mit Kindern schwieriger – sie haben mehr Angst als Erwachsene vor dem Auftritt. Viele Einzelproben sind dazu notwendig. Aber Wolf ist sicher: »Wir schaffen das.«
Auch, wenn er bei den Erwachsenen viel schneller am Charakter der Figuren arbeiten kann – ein Phänomen bleibt auch hier. Wolf: »Du bleibst bei der Probe hängen, übst das bis zum Verblöden. Es klappt. Und bei der Vorstellung bleibst du wieder hängen.

Birgit Hügel sieht es so: »Bernhard verbindet die Gruppe.« Unterstützt wird er dabei von Sabine Rudolf, seiner »rechten Hand«.

David Stocker freut sich, im Jubiläumsjahr (30 Jahre) ein so gutes Stück aufzuführen. Damit gelinge das wider, was 30 Jahre lang Motto war: Das Dorfleben bunt gestalten. Er freut sich zudem, dass es auch diesmal wieder (gerade) genug Helfer gibt, um das Stück zu stemmen.

Robin Hood wird aufgeführt in der Lindenfeldhalle Dundenheim am Samstag, 5. Oktober, 19.30 Uhr und am Sonntag, 6. Oktober, 18 Uhr. Eintritt jeweils 10 Euro (ermäßigt 8). Am 16. November kommt das Puppentheater Weidinger aus Erfurt in die Dundenheimer Pausenhalle – eine Veranstaltung zum Jubiläum. 

Autor: 
Klaus Krüger