Offenburg
Krönendes Finale einer tierisch guten Idee
19. Juli 2011
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»Theater mit Kindern für Kinder«: Dieses Projekt des Gengenbacher Kleinkunstvereins konnte nun erfolgreich abgeschlossen werden. 180 Zuschauer kamen am Samstag und Sonntag in die Förderschule, um »Tranquilla Trampeltreu«, die beharrliche Schildkröte aus dem Buch von Michael Ende, auf ihrem Weg zum schönsten Fest, das es je gegeben hat, zu begleiten.
Gengenbach (red/mf). So viele Leute! Das Lampenfieber im 15-köpfigen Ensemble der Theater-AG der Grundschule am Nollen steigt und steigt. Monatelang haben die Mädchen und Jungen im Alter von sieben bis zehn Jahren unter Leitung von Christa Indruch vom Kleinkunstverein geprobt. Jeder kann seinen Text und den Schildkrötenmarsch. Alle wissen, wo sie stehen und gehen müssen. Trotzdem sind sie jetzt aufgeregt und können den Beginn der Aufführung kaum mehr erwarten.
Endlich sind die letzten Minuten vergangen und die Taube Sulaika Silberkropf (verkörpert von Stella Coan) darf ihren Platz bei den Bäumen (Zoé Erb und Alexander Wild) einnehmen. Dort wird sie vom Täuberich Salomon Silberkropf (Luisa Gmeiner), eingeladen zum »schönsten Fest zu fliegen, das es je gegeben hat«. Auch Tranquilla Trampeltreu (Hendrik Medel) beschließt, sich auf den weiten Weg dorthin zu machen. Wegen ihrer Langsamkeit von der Spinne Fatima Fadenkreuz (Luana Männle) verlacht und von der Schnecke Scheheresade Schleimig (Cecillia Arlt) angefleht, bei ihr zu bleiben, setzt Tranquilla ihre Reise fort.
Nur die Marienkäfer Aurelia Fünfpunktkomma (Annika Wagner) und Ambrosia Siebenpunktfragezeichen (Melike Bedir) bewundern ihre Beharrlichkeit. Der Eidechserich Zacharias Zierfuß (André Höfs) döst in der Sonne vor sich hin, lässt die Erzählerin Guilia Brachvogel das Publikum wissen. Als hoher Hofbeamter weiß er über alles genau Bescheid und versucht nachdrücklich, Tranquilla von ihrem Vorhaben abzubringen. Doch die Schildkröte lässt sich nicht beirren und stapft weiter »Schritt für Schritt«. Auch der weise Rabe Hatschi Halef Habakuk (Konstantin Schmitt) kann Tranquilla nicht überzeugen, nach Hause zu gehen, obwohl er genau weiß, dass der große Sultan Leo der Achtundzwanzigste niemals Hochzeit feiern wird.
Müde und glücklich
Endlich erreicht Tranquilla eine Wiese, auf der sich viele Tiere versammelt haben, um ein großes Fest zu feiern. Vom Äffchen Justus Juckfinger (Manuel Schnepp) erfährt Tranquilla, dass dies die Hochzeit vom neuen großen Sultan Leo dem Neunundzwanzigsten sein wird. Mit großem Jubel wird nun das Brautpaar Leo (Simon Schnepp) und Leopoldine (Michelle Reichel) begrüßt, und das schönste Fest, das es je gegeben hat, beginnt mit einem Tanz. Tranquilla ist müde aber glücklich, denn sie hat ja immer gewusst, dass sie rechtzeitig da sein werde.
Alle Schauspieler haben ihr Bestes gegeben auf der Theaterbühne und ihr Publikum bezaubert. Dankbar nehmen sie ihren verdienten, großen und langen Applaus entgegen.