Anmeldungen bleiben in »Kappel« hinter Erwartungen zurück
In Kappelrodeck soll ein Waldkindergarten im Zuckerbergpark entstehen. Weil die Anmeldungen dafür aber bislang enttäuschen, hat die Gemeinde die Frist bis Ende November verlängert.
In der Kindergartenarbeit der Gemeinde wurde die Idee geboren, in Kappelrodeck eine Waldgruppe als Naturkindergarten einzurichten. »Eine Initiative, die wir sehr gerne aufgegriffen haben und – wenn nachgefragt – gerne umsetzen wollen«, erklärt Bürgermeister Stefan Hattenbach in einer Pressemitteilung.
Mit der Lage der Gemeinde in der Nationalparkregion, den vielfachen Kooperationen mit dem Nationalpark, der naturpädagogischen Ausrichtung von Kindergärten und Schulen und der etablierten Waldjugend sei eine solche Einrichtung gewissermaßen gewachsen und »natürlich«. Seitens der Kindergärten sei man davon ausgegangen, dass eine große Nachfrage an dem alternativen pädagogischen Angebot besteht, das sich mit der Betreuungsform der Verlängerten Öffnungszeiten (7.30 bis 14:30 Uhr) an Kinder ab dem dritten Lebensjahr richtet.
Um Nägel mit Köpfen zu machen, stellte der Gemeinderat außerplanmäßig Mittel bereit: Zum einen, um das Personal für die sofort einrichtbare Gruppe einzustellen, zum anderen, um das Gebäude des Waldkindergartens zu bauen. Die Bodenplatte und Anschlüsse sind bereits vorhanden, Planungen und Baugenehmigung, die weitegehend vom Walderlebnishaus übernommen werden konnten, liegen vor.
Die von der Gemeinde geführten Verhandlungen mit der Waldjugend seien »wie gewohnt sehr lösungsorientiert und konstruktiv« gewesen, berichtet Hattenbach. In einer von der Gemeindeverwaltung eingeholten Vorab-Stellungnahme habe das Landesjugendamt eine Betriebserlaubnis für diese Räume in Aussicht gestellt.
Geringe Nachfrage
»Die tatsächliche Nachfrage in Form von verbindlichen Anmeldungen war leider noch ausbaufähig, die geringe Anzahl hat uns überrascht«, berichtet Hauptamtsleiter Martin Reichert. »Doch so schnell wollen wir dieses Projekt eines alternativen pädagogischen Angebotes nicht verloren geben, es wäre schade darum«, ergänzt Bürgermeister Stefan Hattenbach. Perspektivisch handle es sich beim Waldkindergarten um 20 Kindergartenplätze – bei künftig insgesamt knapp 300 in der Gemeinde.
Zehn Meldungen nötig
Sobald zehn verbindliche Anmeldungen vorlägen, würde nicht nur umgehend das Betreuungsangebot für die Familien eingerichtet, das provisorisch den vorhandenen Bauwagen im Zuckerbergpark als Schutzhütte nutzt. Zusätzlich würde mit diesem Startschuss auch die Baumaßnahme für das neue Gebäude mit bis zu 20 Plätzen in die Weg geleitet. Der Neubau-Kindergarten habe nicht nur eine Toilette und ein Wachbecken, sondern sei auch mit einem Holzofen beheizbar. Fertigstellung könnte bereits im Frühjahr 2019 sein. Durch den angrenzenden Gebäudeteil der Waldjugend entstünde zudem ein toller, von außen abgeschlossener Freiluft-Spielbereich – »für Lagerfeuer und Co.«, so Hattenbach.
Zu den Kita-Plänen
Bei einer Infoveranstaltung am 7. November im Rathaus stellte Kindergartenleiterin Brigitte Vogler das Konzept vor. Kindergarten-Geschäftsführerin Sabine Gnjezda erläuterte die organisatorischen Rahmenbedingungen, Waldjugend-Leiter Andreas Jakesch Praktisches zur Pädagogik, zur Kooperation und zum angeschlossenen Waldjugend-Bau.
Vereinbart wurde, die Frist bis 30. November zu verlängern, dann müsse bezüglich der erforderlichen 10 Anmeldungen und somit für die Verwirklichung des Projektes abschließend Klarheit herrschen. Nähere Infos sind im Kindergarten St. Josef erhältlich. In den nächsten Tagen soll zudem über den Kindergartenträger nochmals komprimiert schriftlich informiert werden, heißt es. red/bru