Einige Anwohner protestieren gegen Bürgerverein Önsbach
Das geplante Dorfzentrum Önsbach ist weiterhin einigen Anwohnern ein Dorn im Auge. Dies machten Martin Armbruster und einige weitere Anwohner am Montag deutlich.
Die Fronten sind verhärtet, Gespräche finden nicht statt –das zeigte sich einmal mehr am Montagabend, als Anlieger der Fläche am nördlichen Ortsausgang, wo angrenzend an das RWG-Gelände ein Discounter entstehen soll, gegen das Projekt protestierten. „Ist ein Verein, der Bürger:innen gezielt ausschließt, ein Bürgerverein?“ so die provokante Frage auf einem Flugblatt, das Martin Armbruster als Sprecher der Gruppe verteilte.
Projekt in Frage gestellt
Kritik gab es natürlich nicht nur daran, dass sein Aufnahmeantrag vom Vorstand abgelehnt wurde, das gesamte Projekt wurde infrage gestellt. So habe Ortschaftsrat und Vorstand die ursprünglichen Ziele insgeheim ausgetauscht, statt einem angedachten „Dorfladen“ entstehe ein Discounter mit Parkplatz, was den Flächenbedarf über das RWG-Gelände verdoppelt. Pläne wie „Pflege-WG“ und „Betreutes Wohnen“ seien von Anfang an finanziell völlig unrealistisch gewesen. Stattdessen sei von einer gemeinsamen Geschäftsstelle der Vereine und einer „barrierefreie“ neue Ortsverwaltung die Rede.
In der Mitgliederversammlung des Bürgervereins nahm Christine Rösch als Vorsitzende Stellung zu der Aktion. „Ein Verein ist ein Zusammenschluss von Bürgern, die das gleiche Ziel verfolgen“, betonte sie, genau das sei bei Martin Armbruster nicht der Fall, der von Anfang an ein massiver Gegner des Bürgervereins und seiner Ziele war. In Veranstaltungen und in Briefen seien beleidigende Vorwürfe erhoben wurden, unter anderem wurde ein „Erschleichen von Fördermitteln“ behauptet, alles Anschuldigungen, die von betroffenen Stellen als unhaltbar zurückgewiesen worden seien. Weder dem Verein noch den handelnden Personen sei ein Fehlverhalten vorzuwerfen.
Das Bürgerzentrum sei ein soziales Projekt, das in bürgerschaftlicher Verantwortung realisiert werden soll. Natürlich sei es für die Verantwortlichen nicht schön, wenn sie bei ihrem ehrenamtlichen Engagement auch noch öffentlich angegriffen werden. An der ablehnenden Haltung der fünf bis zehn Nachbarfamilien habe sich nichts geändert. Die Forderung, zu den Plänen von 2015 zurückzukehren, sei insofern verwunderlich, weil diese damals auch schon abgelehnt wurden.
Keine sachliche Ebene
Versuche, sachlich zu vermitteln und Gespräche zu führen, seien nicht möglich gewesen. Sicher werde die Thematik im Rahmen des bevorstehenden Bebauungsplans und der Bürgerbeteiligung mehrfach zur Diskussion stehen. Bei den Wahlen zum Verwaltungsrat berichtete Rösch, dass Martin Armbruster per Mail seine Kandidatur angekündigt hatte. Dem konnte nicht entsprochen werden, so die Vorsitzende, da er kein Mitglied ist.