Firmenjubiläum

Progress-Werk Oberkirch profitiert von Innovationskraft

Roman Vallendor
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08. September 2019

(Bild 1/3) Festakt in Stadelhofen: (vordere Reihe, v. l.) Landtagsabgeordneter Willi Stächele, Ehrenvorsitzender des Aufsichtsrats Dieter Maier, Hauptaktionär Georg-Klaus Hengstberger, Bundestagspräsident Wolfgang Schäuble, Aufsichtsratsvorsitzender Karl M. Schmidhuber, Aufsichtsrat Georg Hengstberger, Aufsichtsrat Carsten Claus. ©Roman Vallendor

Die Progresswerk Oberkirch AG (PWO) feierte am Samstag mit 200 geladenen Gästen die 100-jährige Firmengeschichte. Festredner war Bundestagspräsident Wolfgang Schäuble. Er stellte die geschichtliche Entwicklung des Unternehmes in bemerkenswerter Art in den Kontext der europäischen Geschichte.
 

Vor 100 Jahren bedurfte es den Wagemut von sieben Männern mit Pioniergeist, um das Unternehmen PWO in Stadelhofen zu gründen. Deren Nachfolger entwickelten das Unternehmen zu einem renommierten internationalen Konzern. »Die Auflagen für die deutsche Wirtschaft waren 1919 existenzgefährdend«, sagte Festredner Wolfgang Schäuble und zitierte den Leiter der deutschen Delegation in Versailles, Ulrich von Brockdorff-Rantzau, der den Entwurf des Versailler Vetrags als »untragbar« bezeichnete. Was die Gründungsväter nach der »allgemeinen Erschöpfung« geleistet hätten, sei kaum zu ermessen.  »Nicht jammern, sondern handeln«, lautete deren Devise. Fleiß und Innovationskraft sicherten heute den Wohlstand eines Global Players. 

Fairness und Fleiß

Kein Unternehmen lebe allein von Aktienkursen, sondern von zufriedenen Mitarbeitern. Fairness und Fleiß seien oberstes Gebot. Verstöße gegen die Ethik, wie beim Dieselskandal, hätten erhebliche Auswirkungen. PWO als Autozulieferer gehöre zu den Leidtragenden. Die Politik müsse Regeln setzen, die einzuhalten seien. Verstöße müssten geahndet werden, lautete Schäubles Credo. Die Stimmung in den Unternehmen sei nicht mehr so rosig wie in den Vorjahren. Schäuble prangerte die vielen »rechtlichen und bürokratischen Hürden« an. Die Aufgaben machten es erforderlich, die Kräfte des Marktes zu stärken. Das Potenzial in Forschung und Entwicklung müsse ausgeschöpft werden. Die Ingenieure hätten das ökologische und ökonomische »Know how« dazu.  PWO habe sich der Marktsituation immer angepasst. 

Aufsichtsratsvorsitzender Karl M. Schmidhuber nannte »100 Jahre PWO« ein einmaliges Erlebnis, das nicht wiederkehre. Seit 26 Jahren habe er die Unternehmesgeschichte in Höhen und Tiefen mitgestaltet. Markenzeichen des seit 1978 börsenotierte Aktienunternehmens sei, den ständigen Wandel anzunehmen. PWO sei von der aktuellen Entwicklung tangiert. Die Herausforderung am Standort Oberkirch sei, sich Gedanken für die industrielle Zukunftsfähigkeit zu machen, die gesellschaftlichen Forderungen anzunehmen und eine Balance zu bilden. 

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Georg Hengstberger, Hauptaktionär seit über 20 Jahren, griff das Motto »PWO - 100 Jahre Vorausdenken« auf und rekapitulierte die Entwicklungsschritte von der Produktion der Luftpumpe bis zum Zulieferer für die Automobilindustrie. Die Basis seien motivierte Mitarbeiter und die Vertrauensbeziehung zu den Partnern. Vorausdenken heute bedeute »erhöhte Aufmerksamkeit auf die aktuelle Entwicklung in der Autoindustrie« sowie »qualitative Optimierung der Prozesse«. Mut, Flexibilität und Qualität seien die DNA von PWO. Bürgermeister Christoph Lipps zitierte Automobilhersteller Henry Ford, ein erfolgreicher Unternehmer besitze heute schon die Fähigkeit zu wissen, was morgen gefragt sei. Lipps dankte für die Standorttreue und überreichte für die »Verwurzelung mit Oberkirch« einen Baum-Gutschein. 

Urkunde überreicht

Vizepräsident der IHK Südlicher Oberrhein, Andreas Truttenbach, erwähnte, dass PWO seit 49 Jahren Mitglied sei. 20 Unternehmen von den 62 903 Verbandsmitgliedern feierten in diesem Jahr ihr 100-jähriges Bestehen. Mit 147 Auszubildenden würden bei PWO die Fachkräfte der Zukunft ausgebildet. Als Anerkennung überreichte er die Urkunde seines Verbands an die Vorstandsmitglieder. Ebenso händigte der Hauptgeschäftsführer des Wirtschaftsverbands Industrieller Unternehmen Baden, Christoph Münzer, die Urkunde aus. Diesem gehören 1041 mittelständische Industrieunternehmen an. 

PWO-Vorstandssprecher Volker Simon nannte stellvertretend für die Mitarbeiter den ältesten aus der Reihe der Ehemaligen, Albert Huber (Jahrgang 1920), der das gesamte Berufsleben bei »seinem Progress« verbracht habe. Simon eröffnete nach dem Festakt das »Flying Buffet«. Den musikalischen Rahmen lieferten die PWO-Blechpressband und Sänger Daniel Berger. 

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