Wagshurster Wasserqualität mit Licht und Schatten
Schwer aktiv war in den letzten beiden Jahren Gewässerwart Michael Ell, der im Rahmen der Hauptversammlung des Angelvereins „Petri Heil“ Wagshurst ein umfassendes Statement zu den vereinseigenen Gewässern gab. So wurden mehrere Laichhilfen für Zander und Barsch am Angelsee im „Brand“ ausgebracht, hier erhofft man sich, dass sich der Zander im See natürlich fortpflanzen und somit auf teure und gewässerfremde Satzfische verzichtet werden kann.
Ell berichtete, dass im Juli 2020 durch den Landesfischereiverband eine chemische Gewässeruntersuchung am Angelsee durchgeführt wurde. Kein gutes Ergebnis, so Ell. Unter zwei Meter Wasserstiefe ist eine starke Sauerstoffzehrung und kein Lebensraum mehr für Fische, weil sich hier eine hohe Ammoniumkonzentration am Seegrund befindet, was zu einem kritischen Belastungszustand führt. Im vergangenen Jahr wurden laut Ell Strohballen im See versenkt, dadurch soll sich Zooplankton für die frisch geschlüpfte Fischbrut bilden, die diese als Nahrung benötigt.
Ende letzten Jahres wurden beim jährlichen Seeputzen rund um den See auch die Angelplätze freigelegt und mehrere Windschneisen geschaffen. Auch wurde von den Mitgliedern wieder jede Menge Hornkraut aus dem See entfernt. Eine biologische Gewässeruntersuchung wurde weiter an der Rench durchgeführt. Nach Sortieren der verschiedenen Bio-Indikatoren wurde eine Gewässergüte von 1,9 festgestellt – ein gutes Ergebnis. Von Mai bis November wurde mit Temperaturbloggern auch die Wassertemperatur gemessen, hier ist das Ergebnis eher suboptimal: Die Maximaltemperatur lag bei 28,7 Grad. Die Bewertung des Fischereibiologen fiel nicht gerade gut aus: „Für alle Fische sind die sommerlichen Wassertemperaturen in der Rench eine lebensbedrohliche Gefahr, jeglicher Fischbesatz in die Rench muss gut durchdacht und begründet werden, um nicht sogar in den Tatbestand der Tierquälerei zu gelangen.“
Beim Plauelbach kam Ell auf eine Gewässergüte von 2,2, was ein minimal schlechteres Ergebnis im Vergleich zu 2019 darstellt, negativ anzumerken ist der ökologische Zustand des Plauelbachs.
Aktuell läuft von Seiten der Stadt Achern ein Gewässerpflege- und Entwicklungsprogramm, das beinhaltet, dass der Plauelbach auf Gemarkung Wagshurst mit verschiedenen Maßnahmen umgestaltet werden soll.