Kehl. Die diesjährigen Abi­turienten des Einstein-Gymnasiums hätten es »besonders verdient, gefeiert zu werden«, meinte Rektor Dominikus Spinner in seiner Begrüßungsrede bei der Abiturfeier in der prall gefüllten Stadthalle. Immerhin habe der aktuelle Jahrgang mit dem Notendurchschnitt 2,2 ein einmalig gutes Ergebnis erreicht.
Die Stimmung der Abiturienten brachten Lukas Maelger und Julia Staufer pointiert zum Ausdruck. »Ein Abschied schmerzt immer, auch wenn man sich schon lange darauf freut«, zitierte Maelger Arthur Schnitzler und blickte zurück auf die Frage, die er sich als Fünftklässler gestellt hatte: »Warum vergossen die Abiturienten Tränen, wenn sie doch das Abitur haben?« Die Antwort brachte er auf die Formel »Freunde und Erinnerungen«. Julia Staufer warb dafür, die Ungewissheit der Situation als Chance zu begreifen, anstatt exakt wissen zu müssen, wer man ist und was man will: »An welcher Stelle unseres Lebens haben wir so viele Möglichkeiten?«
Als Entdecker ins Leben
Deutschlehrer Wolfgang Würthle spannte im Anschluss einen Bogen von Faust bis zu den Beatles und forderte die Abiturienten auf, als Entdecker ins Leben aufzubrechen und dabei den Mut zu haben, zu scheitern. Sein Appell erinnerte die Schüler daran, auch für andere da zu sein: »Der Weg zum eigenen Glück ist, andere Menschen glücklich zu machen.« Auch OB Toni Vetrano ermutigte die Abiturienten, ihren eigenen Weg zu gehen: »Die Note ist nicht alles.« Ein weiteres Grußwort sprach Elternbeiratsvorsitzende Bettina Jankowitz-Hassler. Nach der Verleihung der Fach- und Schulpreise erhielten schließlich alle Abiturienten das heiß ersehnte Abi-Zeugnis.
War der offizielle Teil bereits durch stimmungsvolle Auftritte der Abi-Band begleitet worden, bewiesen die Abiturienten auch im folgenden Unterhaltungsprogramm, dass sie musikalisch brillieren können: Mit Klavierstücken von David Gollücke und Véra-Ilhem Elfadl-Mohr, einer Schlagzeug-Improvisation von Anne-Florence Merkle, dem Klarinettenspiel von Ines Ross und Ferdinand Kowal, dem beeindruckendem Solo von Lara Brunow oder dem Duo Laial Badr (Gesang) und Kim Kehret (Gitarre) rückten die Abiturienten ihre Talente gekonnt in den Mittelpunkt. Mit ihrem Programm aus Abi-Film, Tänzen, »Energizer« und Lehrer-Schüler-Duell boten die Abiturienten kurzweilige Unterhaltung.