Feuerwehr Hausach: In 35 Stunden zum Drehleiterprofi
Auffallend oft war die Drehleiter der Hausacher Feuerwehr in letzter Zeit unterwegs. Der Grund: Weitere neun Hausacher Feuerwehrmänner machten sich fit an diesem Gerät und dürfen sich nun »Maschinisten für Hubrettungsfahrzeuge« nennen.
Feuerwehrleute sind nicht nur gefordert, wenn’s brennt – um das entsprechende Wissen abrufen zu können und die richtigen Handgriffe zu beherrschen, braucht es viele Stunden Ausbildung. Gerade absolvierten wieder neun Feuerwehrmänner der Hausacher Wehr den Maschinistenlehrgang für Hubrettungsfahrzeuge, um zu lernen, wie man mit der Drehleiter sicher umgeht.
Im nächsten Jahr werden noch einmal neun Hausacher Wehrleute ausgebildet – dann können am Drehleiterstützpunkt in Hausach 27 Maschinisten sicher mit dem Gerät umgehen – darunter die gesamte Führungsmannschaft. Da die Ausbildung neu strukturiert wurde (siehe »Stichwort«), waren auch Feuerwehrleute mit jahrelanger Drehleitererfahrung bereit, sich weiterzubilden.
Vier Abende und zwei komplette Samstage
»Gerade im Bereich der Freiwilligkeit ist ja keiner gesetzt, da sollte man das Dreifache des alarmierten Personals ausbilden«, erläuterte Michael Dietrich, der den Lehrgang gemeinsam mit Gerold Schulz und Felix Willmann im Auftrag des Ortenaukreises leitete. »Eine umfassende technische und einsatztaktische Aus- und Fortbildung verbessert die Qualität im Umgang mit dem Hubrettungsfahrzeug und schafft somit nicht nur Sicherheit für den Anwender, sondern auch Rechtssicherheit für den Leiter der Feuerwehr«, so Dietrich.
35 Stunden umfasst die Ausbildung. An vier Abenden und zwei kompletten Samstagen konnten die Teilnehmer in kleinen Gruppen an verschiedenen Objekten in der Stadt üben und ihr Können unter Beweis stellen. So wurden an Schulen, Kirchen, Hallen und Gewässern die Themen Menschenrettung, Brandbekämpfung und technische Hilfe intensiv geschult und umgesetzt. Der Lehrgang wurde am Samstagnachmittag abgeschlossen. Sebastian Holloway, Kommandant der Hausacher Feuerwehr, und die drei Ausbilder freuten sich mit den insgesamt zehn Teilnehmern, dass alle den theoretischen und praktischen Teil der Prüfung mit bestem Erfolg bestanden haben.
Hubrettungsfahrzeug
Drehleitern wie die in Hausach werden eingesetzt, um Menschen aus Gefahren in großer Höhe zu retten. Sie sichern damit eingeschlossenen Personen den zweiten Rettungsweg – oft der letzte Ausweg vor Feuer und tödlichem Brandrauch.
Dieser lebensrettende Einsatz erfordert eine umfassende technische und taktische Ausbildung der Einsatzkräfte an der Drehleiter. In der Vergangenheit sei es im Zusammenhang mit Hubrettungsfahrzeugen international immer wieder zu teils tödlichen Unfällen gekommen, die durch technische Defekte, aber auch durch unvorsichtige oder unvorschriftsmäßige Bedienung verursacht worden. Die Maschinisten-Ausbildung wurde deshalb einheitlicher strukturiert und umfasst eine Schulung von mindesten 35 Stunden.