Letztmals gab Willi Ehret am Mittwoch auf der Hauptversammlung des CDU-Ortsverbandes Oberschopfheim seinen Rechenschaftsbericht ab. Nach zuvor fünf Jahren Vizevorsitz lenkte er seit 1993 die Geschicke des Ortsverbandes. Sein ganz persönlicher Rückblick reichte über die Ortsgrenzen hinaus und war geprägt von überregionalen und globalen Themen wie dem Raketenstandort Deutschland, Stuttgart 21,  Autobahn-Maut und dem Ausbau der Rheintalbahn. Als größte Herausforderung für Europa sah Ehret die derzeitige Flüchtlingswelle.

Nachfolge früh geregelt

Bereits vor Monaten hatte Ehret seinen Rückzug aus der lokalen Parteispitze angekündigt. Somit konnte seine Nachfolge im Vorfeld der anstehenden turnusmäßigen Wahl vorbereitet werden. Zu seinem Nachfolger wurde Ewald Schaubrenner gewählt. Schaubrenner ist bereits Vorsitzender des CDU-Gemeindeverbandes Friesenheim und sitzt für die CDU im Gemeinderat. Den anwesenden Mitgliedern versprach er eine jährliche Parteiversammlung.

Stellvertretender Ortsverbands-Vorsitzender ist künftig Michael Jäckle. Sabrina Oschwald wurde zur neuen Schriftführerin gewählt. Sie löst Waltraud Vollmer ab, die sich nicht mehr zur Wiederwahl stellte. Als Beisitzer rückte Eugen Winkler nach.

Dem scheidenden Vorsitzenden Willi Ehret wurde im Anschluss eine besondere Ehre zuteil: Ewald Schaubrenner ernannte seinen Vorgänger zum Ehrenvorsitzenden.

Zuvor hatte Ehret Bilanz der zurückliegenden Kommunalwahlen gezogen. Auf Orts­ebene zeigte er sich zufrieden: Erstmals hatte die CDU sechs der zehn Sitze im Ortschaftsrat erreicht. Sorgen macht ihm die aus seiner Sicht immer schwieriger werdende Suche nach Kandidaten. Eine Lösung für dieses Problem hatte er jedoch nicht parat.

Ortsvorsteher Michael Jäckle sprach aktuelle Themen aus dem Ortschaftsrat an – etwa die Entwicklung des Baugebiets »Auf der Mühl«. Mit dessen Erschließung sei für 2016 zu rechnen, sagte er. Weitere Themen waren die Breitbandversorgung, die Wiesenbewässerung und die positive Entwicklung in den Vereinen.

Einen minimalen Zuwachs in der örtlichen Parteikasse konnte Achim Haag vermelden. Hierfür seien Spenden verantwortlich, freute er sich.

Rau als Gast

Die Flüchtlingssituation war auch ein Schwerpunkt des Vortrags des Landtagsabgeordneten Helmut Rau. Klare Worte fand der ehemalige Landesminister für die aktuelle Situation beim Volkswagenkonzern. Als »böswilligen Betrug« und »granatenmäßige Dummheit« bezeichnete er die jüngsten Meldungen.

Waltraud Vollmer ist nicht nur seit 25 Jahren Ortsverbands-Mitglied, sondern war auch genauso lange Schriftführerin. Für dieses Engagement wurde sie mit einem Blumenstrauß geehrt.