Dass so viele der mehr als 300 Besucher zum Open-Air-Benefizkonzert der „Dorfrocker“ in Dirndl und Lederhose erscheinen werden, hätten die beiden Organisatoren Anja und Frank Sauter  nicht gedacht. Es herrschte ein Hauch von Oktoberfeststimmung am Sonntag auf dem Messegelände zwischen der Oberrheinhalle und der Ortenauhalle. 

Das in Altenheim wohnhafte Ehepaar wollte einfach etwas Gutes tun und hat für den Oktober gleich mehrere Benefizveranstaltungen zugunsten des Fördervereins krebskranker Kinder in Freiburg auf den Weg gebracht. Die beiden sind seit Jahren eingefleischte Fans der durch Fernsehauftritte und CD-Produktionen bekannten Partyrock-Band aus dem unterfränkischen Kirchaich. „Und als wir beiden entschieden hatten, etwas Gutes auf den Weg zu bringen, haben wir die Band kontaktiert und die haben auch gleich zugesagt“, sagte Frank Sauter. 

Finanzielle Basis

100 Prozent des Erlöses wollen die beiden an den Förderverein spenden und damit der Gewinn so groß wie möglich wird, sorgten Sponsoren für eine finanzielle Basis. Auch Aktive der Althistorischen Narrenzunft, in der das Ehepaar seit Jahren aktiv mit dabei ist, unterstützten die Benefiz-Aktion in Form von Helfern an der Einlasskontrolle, als Ordnungskräfte sowie beim Getränke- und Brezelverkauf. 

Auch in der Ortenau haben die Dorfrocker ihre Fans und so war es für das engagierte Ehepaar kein Problem, fast sämtliche Karten verkauft zu bekommen. Auch die separaten Lounges am überdachten Durchgang zu den beiden Hallen waren fast komplett ausverkauft. Unter Einhaltung der Corona-Regeln und den damit einhergehenden Abstandsgeboten wurden die Zuschauer vom Konzert keinesfalls enttäuscht. Die „Dorfrocker“ verstanden es gleich in ihrem ersten auf der Bühne präsentierten Stimmungshit „Engelbert Strauss“ ihr Publikum für sich zu gewinnen. Es wurde geschunkelt und geklatscht und trotz drohender Regenwolken zünftig gefeiert. „Wir Dorfkinder sind geil“ – diese Textzeile im Refrain wurde gleich zu einer Mitsing-Hymne. Als gleich danach unplugged die drei Brüder Tobias, Philipp und Markus Thomann mit ihren Musikern die erste Strophe des Badner-Lieds anstimmten und sich die meisten Zuschauer vor Rührung an die Brust griffen, war die Open-Air-Stimmung perfekt. 

Wer kennt ihn nicht, den 90er-Jahre-Hit der Pet-Shop Boys „Go West“. Die Dorfrocker präsentierten auf ihrer mitgebrachten „Heldenbühne“ ihre eigene Version. Die Dorfrocker gönnten sich keine Pause, gaben neue Songs zum Besten, aber auch richtige Stimmungsklassiker aus ihrem Repertoire wie den Wiesen- und Ballermannhit „Vogelbeerbaum“. 

Trotz einsetzendem Nieselregen und langsam feucht werdenden Dirndl und Lederhosen: Die Fans hielten mit den Stimmungsmachern ebenfalls durch. Neben Klassikern zeigten sich die Dorfrocker aktuell zum Beispiel mit ihrem neuen Song „Stille Helden“, welcher sich mit den Auswirkungen der Pandemie auseinandersetzt und auf die Tatkraft von Pflegekräften und Ordnungshütern hinweist. 

Übrigens: Auch ein Kamerateam des ARD-Boulevardmagazins „Brisant“ war am Sonntag das gesamte zweistündige Konzert über vor Ort und drehte einen Beitrag über die Band und ihre Fangemeinde. „Wie viel Spenden wir heute hier zusammenbekommen haben, kann ich noch nicht sagen, aber das wird natürlich mitgeteilt. Wir müssen allerdings zuerst an die Endabrechnung gehen“, hat Anja Sauter verraten. Nach dem Konzert lud das Ehepaar die Bandmitglieder noch zum Abendessen in eine Pizzeria ein.