In Griesheim haben die Narren das Zepter übernommen
Wenn vor dem Griesheimer Rathaus der Narrenbaum steht, wissen alle: Der Ortsvorsteher ist entmachtet und die Hexen und Knautscher haben das Sagen.
Vom Fanfarenzug Bohlsbach/Griesheim begleitet sind am Mittwochabend Hexen und Knautscher vom Stierstall zum Griesheimer Rathaus gezogen. Mit ihnen auf einem Wagen auch Ortsvorsteher Werner Maier, der sich zwar wehrte, aber gegen die närrische Übermacht keine Chance hatte. Auf dem Rathausplatz warteten viele Griesheimer schon gespannt, was dem Schultes vorgeworfen würde und wie das diesjährige Fasentkind wohl heißen werde.
Kühe einfangen
Letzteres war schnell publik, denn als „Gräbehüpferle“ trägt es bis Aschermittwoch die Verantwortung für das Geschehen im Ortsteil. Für den Namen sorgte der mittlerweile entmachtete Ortsvorsteher selbst, denn er war es, der im vergangenen Sommer zu zwei ausgebrochenen Kühen eilte und beim Einfangen mithelfen wollte.
Doch Matador-Eigenschaften waren Maier fremd, und so rettete er sich vor der sich ihm nähernden Kuh durch einen Satz in einen Graben. Den Rathausschlüssel rückte Maier heraus, die Hexen tanzten vor Begeisterung und ein grandioses Feuerwerk sorgte für einen würdigen Abschluss eines Vor-Schmutzigen-Abends.
INFO: Am Schmutzigen selbst findet im Stierstall die Stallfasent statt, heute lädt die Narrenzunft zur „After-Work-Fasent“ ein, am Samstag wird geschnurrt und geschnaigt, am Montag steigt in der Gottswaldhalle der Kinderball und zum krönenden Abschluss ziehen am Fasentdienstag mehr als 500 Hästräger durch Griesheims Straßen.