Karstadt feiert 40-jähriges Bestehen
»40 Jahre Karstadt Offenburg« wurde gestern mit einem Sekt- und Tortenempfang eröffnet. Zahlreiche Kunden ließen sich am Vormittag über die Geschichte »ihres« Karstadt informieren – in der Sonderausstellung auf allen Etagen gab es einiges zu entdecken.
Stilgerecht gefeiert mit Kunden und Personal wurde gestern Vormittag »40 Jahre Karstadt Offenburg«: Eine Riesentorte mit Karstadt-Logo und Gebäudebild lockte, und obwohl erst 11 Uhr war, genossen doch zahlreiche Kunden ein Gläschen Sekt. Und nein, Bürgermeister Hans-Peter Kopp ist nicht zu Karstadt gewechselt. Mit Karstadt-Filialleiter Alexander Zemlin verteilte Kopp gutgelaunt die feinen Creme-Stücke mit Prickelwasser an die überraschten Kaufhauskunden.
Der Finanzbürgermeister überbrachte die Glückwünsche der Stadtverwaltung. Rund 6000 Menschen frequentierten täglich das Kaufhaus am Lindenplatz, so Kopp. »Wir sind froh, Sie in der Stadt zu haben«, bestätigte er die Erfolgsgeschichte eines wichtigen Einkaufs-Magneten der Innenstadt. Karstadt gehöre zu Offenburg, das war auch bei den vielen Passanten auszumachen, manch einer hatte schon die Einkaufstüte gefüllt, als er vom Sektangebot überrascht wurde.
Manche erinnerten sich auch an die Anfänge, als im Jahr 1977 »Hertie« ins große Gebäude am Lindenplatz einzog. Das war schon neu, ein Kaufhaus mit einem Sortiment, das fast alles abdeckte. Von Kleidung bis Lebensmitteln, von Geschirr bis zur Matratze, und auch die Caféteria im Obergeschoss war schon so schick wie die in Großstädten.
Unzählige Menschen bewarben sich um eine Stelle im »Hertie«, das ging per Warteschlange, und viele hatten Erfolg. Dass 1979 die Fußgängerzone bis zum Lindenplatz führte, war zwar umstrittenes Planungsereignis, kann jedoch heute nicht mehr weggedacht werden. Alexander Zemlin begrüßte seine Jubiläumskunden mitsamt Personal nicht nur herzlich, er ließ die Geschichte des Hauses ein wenig Revue passieren.
Fläche erweitert
1993 hatte die Kette Karstadt in Offenburg das »Hertie« übernommen. Die einst 6500 Quadratmeter große Verkaufsfläche wurde unter Karstadt-Regie auf 10 000 Quadratmeter erweitert. Am 5. Oktober 1995 war Eröffnung. »Handel ist Wandel«, erklärte Zemlin die anhaltende Weiterentwicklung. Man habe in verschiedenen Umbauphasen aktuellen Trends Rechnung getragen, etwa mit der Aufnahme von Markenshops.
Einen Blick in die Historie gibt eine Sonderausstellung auf allen Etagen des Kaufhauses. Karstadt wurde bereits am 14. Mai 1881 von Rudolph Karstadt in Wismar gegründet. Bis heute ist die deutsche Warenhauskette Karstadt Warenhaus GmbH mit Sitz in Essen in fast allen Mittel- und Großstädten vertreten.
Zur Jubiläumswoche, die bis zum 16. September läuft, gibt es Sonderaktionen. Eine Farb- und Stilberatung, ein Stand für Glasgravuren, ein Angebot des Sportparks Schutterwald und die Möglichkeit, in Vitrinen Stücke und Bilder des historischen Warenangebotes zu bestaunen. Sogar alte Kontor-Bücher oder handgeschriebene Dokumente sind darunter, wie auch kostbares Geschirr oder silbernes Besteck.
Und ganz gleich, seit vier Jahrzehnten leuchten die Augen der Kunden beim Besuch des Karstadt, wenn auch die ausladenden Roben, Schals oder Taschen der Gründerzeit einem modernen Design gewichen sind. Von beidem war die kleine Caro (5) aus Offenburg allerdings weniger beeindruckt, ihr hatten es die dicken blauen Karstadt-Luftballons angetan.
Und prompt brachte sie ihren zum Platzen. »Der Startschuss zum 40-jährigen Jubiläum«, sagte Alexander Zemlin zu der verdutzten Kleinen.