Schwarzwild-Gewöhnungsgatter Eckartsweier

WAL startet Online-Petition gegen Trainingsanlage

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19. Mai 2021
Das Trainingsgatter für die Schwarzwildjagd soll im Wald auf Gemarkung Eckartsweier entstehen.

Das Trainingsgatter für die Schwarzwildjagd soll im Wald auf Gemarkung Eckartsweier entstehen. ©Willi Rolfes

Die Willstätter Alternative Liste (WAL) macht mobil gegen das Schwarzwild-Gewöhnungsgatter im Gottswald bei Eckartsweier: Anfang Mai hat sie eine Petition im Internet gestartet.

Anfang April hatte der Bauausschuss des Willstätter Gemeinderates auf Empfehlung des Ortschaftsrates Eckartsweier den vom Landesjagdverband und Forst BW vorgelegten Antrag zum Bau eines Schwarzwild-Gewöhnungsgatters gebilligt. In einer solchen Anlage, von denen es in ganz Baden bislang nur eine ähnliche Einrichtung in Louisgarde bei Bad Mergentheim gibt, sollen Jagdhunde unter kontrollierten Bedingungen und unter fachkundiger Aufsicht für die Jagd auf Wildschweine eingearbeitet (gewöhnt) werden. Ursprünglich sollte die Anlage auf der Gemarkungsgrenze von Hohnhurst und Eckartsweier eingerichtet werden, doch nachdem der Ortschaftsrat Hohnhurst das Projekt im Herbst vergangenen Jahres abgelehnt hatte, sahen sich die Antragsteller nach einem anderen Standort in der Nähe um – und wählten schließlich ein etwa sieben Hektar großes Areal im Gottswald aus, das komplett auf Gemarkung Eckartsweier liegt.

WAL stimmte im Ausschuss dagegen

Im Bauausschuss hatten vor allem die Vertreter der Willstätter Alternativen Liste (WAL) Kritik an dem Vorhaben angemeldet und dagegen gestimmt. Nun hat die WAL eine sogenannte „Open Petition“ gegen das Vorhaben gestartet.

Dauerhafte Störungen sind zu vermeiden

Zur Begründung verweist die WAL in einer Presseerklärung auf die Tatsache, dass der Standort im Gottswald Vogelschutzgebiet und Teil der europarechtlich geschützten „Natura 2000“-Gebiete ist. Diese Gebiete dienten dem Schutz besonders gefährdeter Tier- und Pflanzenarten und deren Lebensräumen. Zudem durchzieht das Vogelschutzgebiet ein Wildtierkorridor von landesweiter Bedeutung, der vor allem für stark bedrohte Tierarten wie die Wildkatze von immenser Bedeutung sei.

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Um die Schutzfunktionen aufrecht zu erhalten, seien erhebliche, dauerhafte Störungen des Gebietes zu vermeiden und zu untersagen, so die WAL. Um die Anlage errichten zu können, müssten zunächst mehrere tausend Quadratmeter Wald für den Bau der Einzäunung abgeholzt werden. Hinzu kämen Bäume, die die Sicherheit des Zaunes gefährden. Es müssten Stellplätze und ein Abfertigungsgebäude errichtet werden. Zudem entstünde im Vogelschutzgebiet regelmäßiger Autoverkehr. Die permanente Anwesenheit von Menschen und das lautstarke Gebell vieler Jagdhunde, welche an den Wildschweinen abgerichtet werden, würden die zu schützenden Wildtiere vertreiben. Die Anlage würde den Wildtierkorridor unterbrechen und somit den Wanderweg für Wildtiere unpassierbar machen. Zusätzlich müsste das Gelände auch regelmäßig gepflegt werden, was weitere Störungen verursachen würde.

Alternative Standorte sind bekannt

Unverständlich sei auch, dass der Landesjagdverband die Errichtung der Anlage an dieser Stelle verfolge, obwohl er selbst vor der Landtagswahl 2021 den Fraktionen einen Katalog mit Forderungen übergeben hatte, in dem er unter anderem die Förderung von Wildwanderwegen einfordert. Dem LJV seien zudem alternative Standorte, die nicht in Schutzgebieten liegen, bekannt.

Die WAL fordert, Anträge zu Bauvorhaben in Schutzgebieten grundsätzlich ablehnend zu bescheiden. Falls ein Gatter überhaupt notwendig ist, seien der Landesjagdverband und die Forst BW als Grundstückseigentümerin aufgefordert, einen alternativen, umweltverträglichen Standort zu suchen.

Wer die Petition zeichnen will, kann dies im Internet tun: www.openpetition.de/petition/online/kein-trainingsplatz-fuer-jagdhunde-i...

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