Naturschutzbund: Hohbergsee sorgt für ein Defizit in der Kasse
Der Lahrer Naturschutzbund hat ein dickes Defizit in der Kasse. Es geht auf die Abschlussrechnung für die Entschlammung des Hohbergsees sowie auf den Erwerb eines angrenzenden Grundstücks zurück.
„Das mussten wir unbedingt kaufen“, sagte der Vorsitzende Udo Baum bei der Hauptversammlung. „Wir sind nicht bankrott“, meinte aber die scheidende Kassiererin Astrid Eckenfels. Künftig sollen alle 1700 Mitglieder mit dem Weihnachtsbrief zur Mitgliederversammlung eingeladen werden. „Damit können wir jede Menge Kosten sparen. Das Geld, das wir mit dem Weihnachtsbrief in die Hand nehmen, ist nicht wenig“, erklärte dazu der stellvertretende Vorsitzende Wolfgang Bahr.
Einstimmig verabschiedeten die Mitglieder einer Satzungsänderung zu. „Wir mussten unsere alte Satzung von 1995 nach 25 Jahren auf den neuesten Stand bringen.“
Meinung gefragt
Der Naturschutzbund ist mit seiner Meinung bei kommunalpolitischen Projekten gefragt – zum Beispiel bei der neuen Feuerwache, Parkplätzen im Seepark oder Windenergieanlagen. „Wir müssen die Stimme erheben für die, die in der Natur keine Stimme haben“, forderte Wolfgang Bahr. Bei manchen Projekten fließe die Meinung des Naturschutzbunds ein, erläuterte er. Als positives Beispiel führte er die Feuerwache West an. Es gebe aber auch Stellungnahmen, „die einfach nicht berücksichtigt werden“, so Bahr.
Er forderte: „Wir müssen in Kommunikation mit den Gemeinderatsfraktionen kommen.“ Mit dem neuen Oberbürgermeister Markus Ibert sei vereinbart worden, dass künftig jährlich ein Gespräch mit der Verwaltung geführt werde.
Nabu setzt sich für Freiräume in der Landschaft ein
Ein besonders wichtiges Anliegen des Ortsverbands ist laut Bahr die Fortschreibung des Flächennutzungsplans. Der Nabu werde sich für die Erhaltung der Freiräume einsetzen. Das Konzept: Gebiete sollen definiert werden, von denen der Nabu der Auffassung sei, dass sie aus ökologischer Sicht gefördert und gesichert werden sollen. „Das Freiraumkonzept wollen wir den Fraktionen vorstellen“, so Bahr. Als Beispiel nannte er die Schutterniederungen zwischen Kuhbach und Reichenbach.
Lob gab es vom Vorsitzenden Udo Baum für das neue Weidekonzept auf dem Langenhard: „Es bringt die erhoffte Artenvielfalt.“ Er erinnerte an die Kritik wegen der Einzäunung, betonte aber: „Das Projekt an sich stand nie in der Kritik.“ Das bestätigte Wolfgang Bahr.
Die Struktur der Weide habe sich sichtlich verändert und Bienenfresser hätten den Langenhard nach ihrem Brutausflug als Jagdgebiet entdeckt. „Das neue Weidekonzept ist ein voller Erfolg.“ Er dankte Udo Baum und Walter Caroli für ihr Engagement um das Naturerbe Langenhard.
Vereinsinterna
Beim Treffen der Nabu-Mitglieder standen auch Wahlen an. Kassierer ist nun Norbert Volke. Er ersetzt Astrid Eckenfels. Als Beisitzer wurden Carolin Schröer und Christian Pollack gewählt.
Auch Ehrungen zählten zum Programm. Für 30 Jahre Treue zum Verein wurde Gerhard Siefert, für 20 Jahre Volker Sasse ausgezeichnet.