EM-Bronze für Luisa Säger
Mit einer Bronzemedaille im Gepäck fliegt Tischtennis-Nachwuchshoffnung Luisa Säger (DJK Offenburg) am heutigen Montag um 11.10 Uhr von den 58. Jugend-Europameisterschaften aus Bratislava nach Hause.
Der Neuzugang des Tischtennis-Zweitligisten DJK Offenburg belegte im Mädchen-Doppel mit Yuan Wan (TTG Bingen/Münster-Sarmsheim) den dritten Platz. Unmittelbar nach der 2:3-Halbfinalniederlage gegen Maria Malanina/Daria Chernoray (Russland) war die Enttäuschung bei der 16-Jährigen allerdings groß. »Wir haben einen 2:0-Satzvorsprung noch aus den Händen gegeben. Das ist sehr ärgerlich.« Nach dem 11:7 und 11:4 befand sich die Paarung des Deutschen Tischtennis-Bundes (DTTB) schon auf dem Weg in Richtung Finale. »Doch Yuan und Luisa haben ihre Taktik nicht mehr konsequent durchgespielt und waren zu hektisch«, analysierte die kommissarische Bundestrainerin Christian Praedel.
In der Einzel-Konkurrenz sorgte Luisa Säger gleich in ihrem ersten Jugendjahr für positive Schlagzeilen und schied erst im Viertelfinale gegen Marie Migot aus Frankreich mit 11:8, 11:9, 11:13, 6:11, 4:11 sowie 2:11 aus. »Ich hätte den dritten Durchgang aufgrund von zwei Satzbällen gewinnen müssen«, sagte die Neu-Offenburgerin ein wenig enttäuscht. »Anschließend habe ich viel zu passiv gespielt und die Bälle nur noch geblockt. Das ist gegen eine Spielerin mit der Qualität natürlich zu wenig.«
Überraschung geglückt
Die Überraschung schlechthin gelang Luisa Säger bereits in der dritten Runde mit dem Sieg über Natalia Bajor aus Polen, die zu den zehn besten Spielerinnen Europas gehört. »Ich hatte mir vor dem Spiel überhaupt keinen Druck gesetzt und wollte zumindest einen Satz gewinnen.« Aus diesem Vorhaben wurde jedoch nichts, denn am Ende waren es beim 11:9, 11:7, 11:2, 10:12, 6:11 und 11:8-Erfolg gleich vier Durchgänge. »In den ersten drei Sätzen hatte ich einen wahnsinnigen Strahl. Da gelang mir eigentlich alles.« Im Achtelfinale gegen Mihaela Diana Lupu (Rumänien) wurde erneut die Taktik ausgepackt, nur einen Abschnitt gewinnen zu wollen. Wieder mit Erfolg, denn durch den 4:2-Erfolg reichte es bis in das Viertelfinale.
Ohne Satzverlust hatte Luisa Säger an der Seite von Dennis Klein (1. FC Saarbrücken) die Runde der letzten Acht im Mixed-Wettbewerb erreicht. Doch auch in dieser Konkurrenz schrammte die deutsche Jugend-Einzelmeisterin knapp an einer Medaille vorbei.
Oceane Guisnel/Romain Ruiz (Frankreich) erwiesen sich bei der 7:11, 7:11 und 6:11-Niederlage als eine Nummer zu stark.
Enttäuschung im Team
Die einzige Enttäuschung erlebte Luisa Säger bei ihrer dritten EM-Teilnahme im Mannschafts-Wettbewerb. Zusammen mit Yuan Wan, Caroline Hajok (MTV Tostedt), Julia Kaim (SV Böblingen) und Jennie Wolf (SV Böblingen) sollte neben einer Medaille auch die Qualifikation zu den Jugend-Weltmeisterschaften im französischen Vandee (29. November bis 6. Dezember) erreicht werden. Dieses Vorhaben gelang jedoch nicht, denn die Praedel-Schützlinge verloren im Achtelfinale überraschend mit 1:3 gegen England und belegten nur den neunten Platz. »Wir hatten uns deutlich mehr erhofft und eine gute Setzungsposition durch die 1:3-Niederlage in der Vorrunde gegen Polen verspielt«, so Säger.
Die Titelkämpfe in Bratislava bleiben dennoch in positiver Erinnerung zurück. »Luisa hat ein super Turnier gespielt. Gerade im Einzel hat sie sehr starke Leistungen gezeigt und auch spielerisch überzeugt«, freute sich Christiane Praedel.